Die Arbeit mit der Lektorin
ist für mich persönlich sehr wichtig, weil sie über viel mehr Erfahrung verfügt als ich. Sie ist spezialisiert auf Thriller und hat schon für namhafte Verlage lektoriert.
Ich habe nun die ersten 50 Normseiten mit den Anmerkungen von ihr zurückbekommen.
Hierbei fällt auf, dass die Nacharbeit mehr Zeit in Anspruch nimmt, als das eigentliche Schreiben des Textes. Inhaltliche Fehler in der Logik, langweilige Spannungsebenen, falsche Recherchen usw. können auftreten. Hier hilft sie mir wirklich sehr gut, ohne die Individualität meiner Schreibe zu entfernen.
Ich sitze mit dem Dokument also über Papyrus und gehe alles erneut durch, füge „vorgeschlagene“ Änderungen ein, oder ich schreibe hierzu wieder Anmerkungen für die Lektorin. Es ist wie ein Ballspiel, es geht ständig hin und her.
Rechtschreibung und Wortwiederholungen sind das kleinste Problem, viel wichtiger sind die Spannungsbögen und die Erzählperspektiven. Oft weiß ich nicht weiter, die Geschichte stagniert. Hier kann ich dann direkt bei ihr anrufen. Das wird in Zukunft auch für meine Autoren gelten. Der Kontakt läuft dann also über mich und über das Lektorat.
Die Protagonisten wachsen mir immer mehr ans Herz, manchmal träume ich sogar von ihnen. Die Geschichte wird also immer plastischer.
Ich habe schon als kleines Kind viel geschrieben und an einigen Wettbewerben teilgenommen. Aber eine bewusste „Technik“ hatte ich gar nicht. Ich hab es intuitiv gemacht. Aktuell arbeite ich nach einem klaren Konzept. Das ist so, als würde man ein Brot backen (hört sich trivial an, ist aber so).
Eine handwerkliche Tätigkeit gespickt mit kunstvollen Nuancierungen. Nicht mehr und nicht weniger also. Wobei ich die Idee des Thrillers ziemlich gut finde. Ich erkenne meine Geschichte auch nach den Lektorats-Portionen wieder, aber sie verändert sich nochmal. Sie wird immer klarer!
Ratgeber schreiben ist für mich „leichter“…