1. Advent

© Smileus - Fotolia.com

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Schon bald ist dieses Jahr geschehen. An den Adventssonntagen denke ich immer über vieles nach. Ich kann gar nichts dagegen tun, es kommt einfach so über mich. Oma ist jetzt in einem Seniorenheim. Letztes Jahr waren wir noch alle zusammen im Haus. Nach 8 Jahren ging es nicht mehr. Wir alle haben das Gefühl in diesem Punkt, versagt zu haben.

Es ist ein Gefühl tief in uns drinnen, über das wir eigentlich nicht sprechen. Jeden Tag ist immer jemand von uns da. Trotzdem ist es anders. Alles Geld der Welt ist nutzlos, wenn es nicht da wirken kann, wo es soll.

Macht und Erfolg werden nebensächlich, wenn man sich nicht auf das konzentriert, was wirklich wichtig ist.

Ich denke an meine Kindheit, an all meine Erfahrungen. An glückliche Zeiten und traurige Zeiten. An alle die bereits gegangen sind und alles hinter sich lassen mussten. Auf – irgendwo anders hin.

Dann bemerke ich, wie ich eigentlich wirklich bin. Im Berufsleben darfst du nur wenig Emotionen zeigen, du musst stets stark sein, unverwundbar, sonst schaffst du es nicht sehr weit. Das musste ich lernen. Das habe ich verstanden.

Aber ich habe mir auch geschworen, dass bei allem was ich tue, mein ureigener Geist durchkommen soll. Ganz ohne Marketing, Techniken oder Beeinflussung, wo es hin soll.
Ihr seht, nicht immer glänzt alles. Auch nicht, wenn man Erfolg hat. Oder ist da doch eine Flamme in uns, die man nicht löschen kann? Die ewig strahlt?

Ich habe darauf keine Antwort, aber ich wünsche es mir!

Fühlt euch alle von mir gedrückt, ganz ohne Business, ganz ohne Ziele. Einfach nur jetzt und hier in diesem Moment.

Eure Melanie

Neid ist kein Zeichen von Anerkennung…

Für mich ist es das jedenfalls nicht. Es hat eher damit zu tun, dass jemand in seinem eigenen Entwicklungsstadium festhängt. Seitdem ich den Verlag gegründet habe, ist mir bewusst, wie viele festhängen.

© Ayamap - Fotolia.com

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Warum?

Nun, ich bekomme fast täglich Mails von Menschen die, meinen mir die große weite Welt erklären zu müssen. Sei es per E-Mail oder auf meinen Facebook-Seiten.

Es handelt sich hauptsächlich um Verleger oder Dienstleister, die meinen die Weissheit mit Löffeln zu sich genommen zu haben.

Guter Rat ist fast immer teuer, frustrierte Ratschläge bekommt man umsonst. Das hat mich daran erinnert, wie ich mich damals mit meiner Personalagentur selbständig gemacht habe. Natürlich hat mir jeder davon abgeraten, ich hatte einen sicheren Job als COO in einem internationalen Großhandelsunternehmen – hoher Verdienst, einen Mercedes als Dienstwagen. Hohe Spesen und viele internationale Kunden. Ich war oft in Frankreich. Neben der deutschen Sprache habe ich viel auf Englisch kommuniziert. Eine eigene Sekretärin und fast alle Freiheiten, die man sich vorstellen kann.
Trotzdem habe ich diesen Job gekündigt, ganz ohne Not. Es hat mich nicht glücklich gemacht. Das Risiko, was ich dadurch eingegangen bin, war mir egal.

Ich kannte mich schon mit der Personalvermittlung aus vorangegangenen Tätigkeiten aus. Ich habe mir einen Projektplan erstellt und bin mit dem Auto durch Deutschland gefahren. Hab Termine mit verschiedenen Kliniken ausgemacht, das ist der Bereich, in dem ich vermittle, und mich dann einfach vorgestellt.

Am Anfang haben sich »nur« Assistenzärzte beworben, aber im Laufe der Zeit kamen immer mehr Chefärzte dazu. Heutzutage vermittle ich hauptsächlich Chefärzte. In diesem Bereich hat man mit einer enormen Konkurrenz zu tun, weil er sehr gut bezahlt wird. Jeder will ein Stück vom Kuchen abhaben. Aber all das hat mich nicht davon abgehalten. Ich hab mir weniger Gedanken um andere Dienstleister gemacht, als um meinen eigenen Allerwertesten, also bin ich weiter nach vorne geprescht.

Mittlerweile hab ich einen guten Namen in der Branche und arbeite mit allen namhaften Kliniken aus Deutschland zusammen. Bis zum Marktführer. Jetzt fragt man bei mir an, ob ich in verschiedenen Personalsituationen hilfreich sein kann. Ich bin es so oft wie möglich, aber nicht immer.

Genauso wird es mir mit dem Verlag ergehen. Da ich so viel Herzblut investiere, kommt etwas Positives dabei heraus. Warum sollten es andere Menschen schaffen und ich nicht? Diese Frage muss man sich immer wieder stellen, wenn man Zweifel hat. Die kommen auch bei mir vor, aber ich kenne mich ja mit ihnen aus, also sind sie irrelevant.

Was ich schlimm finde, warum man anderen Menschen den Erfolg nicht gönnt? Mir persönlich treibt jeder erfolgreiche Mensch, der mit geraden Mitteln voranschreitet ein Lächeln auf die Lippen. Mich beflügelt so etwas. Ich würde den Teufel tun und sicherlich keine klugen Ratschläge erteilen, wenn sie einzig und alleine darauf basieren, mein eigenes Unvermögen zu verschleiern!

Mit Glück hat das auch wenig zu tun, dieses Argument kommt auch immer aus den Ecken, die es selbst nicht gewuppt bekommen.

Ich selbst habe vor vielen Jahren als Schreibkraft in einem IT-Unternehmen in Frankfurt Rödelheim angefangen. Zusätzlich war ich neben dem Schreiben für die Toiletten und den Bistrobereich verantwortlich. Na und? Ich war froh, dass ich Arbeit hatte. Mein Chef hat mich dabei unterstützt mich hochzuarbeiten, weil ich loyal und engagiert war. Das Unternehmen habe ich dann nach mehreren Jahren in der Funktion der Vertriebsleiterin verlassen.

Es gibt immer einen Weg. Welcher richtig ist, muss jeder individuell für sich festlegen. Ich glaube, da wo die Leidenschaft am meisten brennt, gibt es auch immer Ansatzpunkte für uns Menschen.

Deshalb freue ich mich über jede Person, die sich mit mir konstruktiv austauscht, gerne auch kritisch. Aber neidisch sein oder herabwürdigend werden, hat bei mir keine Chance. Hätte ich mich daran aufgehalten, wäre ich heutzutage immer noch die Erfüllungsgehilfin von anderen Visionen. Nun realisiere ich eben den Waldhardt Verlag. Nichts worauf man »neidisch« sein muss. Man kann selbst zum Gewerbeamt gehen und einen Verlag anmelden, dieser Akt ist unkompliziert. Auch muss man nicht in einem Verlag veröffentlichen, schon gar nicht bei mir. Auch wieder eine individuelle Entscheidung, die jeder selbst für sich treffen muss.

Einen schönen Donnerstag, ihr Lieben.

Eure Melanie

Apropos Marketing Publikumsverlag – was vielen Autoren nicht klar ist

© Trueffelpix - Fotolia.com

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Der Verlag puscht in der Regel nur die Autoren, die sich bereits etabliert haben, daraus wird ein Budget generiert und auf die einzelnen Autoren-Marken runtergerechnet. Dann hat man es tatsächlich geschafft, man bekommt die gewünschte Sichtbarkeit.

Für alle anderen Autoren (95%) gilt. Das Buch ist dann zwar fast überall auch in den Buchhandlungen erhältlich, aber der Verlag macht nichts Besonderes dafür. Es wird in der Verlagsvorschau angekündigt. 1-2 Rezensionsexemplare gehen raus, das war es dann. Wenn der Titel dann nicht läuft, ist man wieder weg.

Ich selbst hatte vor einigen Jahren mal ein Angebot von einer großen Fachbuchverlagsgruppe. Wie bin ich dazu gekommen?
Ich war damals als Trainerin im Gesundheitswesen bundesweit unterwegs. Hab viele Schulungen gehalten. Irgendwann saß ich abends im Hotel und hab ein Konzept entwickelt. Dieses hab ich dann 3 Verlagen geschickt. Schon nach ein paar Tagen hatte ich eine erfolgreiche Rückmeldung.

Aber – und jetzt kommt es:
Man hat von mir erwartet, dass sich die Träger verpflichten eine gewisse Menge an Büchern abzunehmen. Da ich bundesweit unterwegs war, hatte ich natürlich Kontakte. Ich hab mich gewundert, warum es gar nicht um das Projekt selbst ging. Das war überhaupt nicht relevant. Es ging lediglich um die Vermarktung auf breiter Fläche über meine Kontakte.

Ich hätte einen Garantievorschuss von € 9000,- bekommen. Und mein Buch wäre fast überall erschienen, trotzdem hab ich es nicht gemacht. Hatte für mich ein total negatives Geschmäckle.

Das sind nur meine bescheidenen Erfahrungen, sicher gibt es auch andere Fälle. Aber es war wirklich ein sehr bekannter Verlag, wo ich mir vorher die Finger nach geleckt hätte.

 

 

Produktionsphase im Waldhardt Verlag

(C) Waldhardt Verlag

(C) Waldhardt Verlag

Hallo ihr Lieben,

eIn paar Tage habt ihr hier nichts von mir gelesen. Ich war in Österreich, hab etwas ausgespannt und neue Impressionen getankt.

Außerdem habe ich mich über weitere Messen informiert. Spezielle Genre-Messen, wo ich mit meinen Autoren präsent sein möchte, je nach geographischer Verfügbarkeit.

In dieser Woche schreibe ich die ausgewählten Anbieter an und koordiniere alles für 2015.

Da ich die letzten Tage viel lesen konnte, bekommen einige von den Autoren, die sich bei mir mit tollen Manuskripte beworben haben, noch Vertragsangebote. Das geht auch alles in dieser Woche raus.

»Die Bevölkerung« befindet sich bei der Lektorin. Ich hab es nach einem ewigen Hin und Her, vielen Tränen und Verzweiflungstaten geschafft. Das ist für mich ein wichtiger Meilenstein. Einer der Schritte um eine empathische Verlegerin sein zu können.

Die Agentur (Personalberatung) beschert mir zum Jahresende auch viel Freude. Mit etwas Glück kann ich in diesem Jahr noch 2 Chefärzte und 2 Fachärzte vermitteln. Das macht meinen Kopf frei für den Verlag.

Nebenbei steige ich dann auch in die familiären Weihnachtsvorbereitungen ein. Ich werde Plätzchen backen und es hier im Haus weihnachtlich dekorieren.

Ich wünsche euch allen eine positive und gelungene Woche.

Eure Melanie

Alltag einer Verlegerin – Lesungsmanagement

© Africa Studio - Fotolia.com

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Vor dem Start zur Buchmesse 2015 habe ich alle Hände voll zu tun. Neben den vielen Gesprächen mit den Autoren müssen Verträge abgeschlossen werden und die Projektpläne für die Titel muss ich festlegen.

Jede Genre-Gruppe bewerbe ich anders. Für die jeweiligen Titel gibt es ein eigenes Konzept.

Hier wieder ein Beispiel zum besseren Verständnis:

Genre Horror:

• Welche speziellen Messen gibt es in diesem Bereich? Wo macht eine Vorstellung Sinn? Welche Marketingmöglichkeiten bietet der Veranstalter?
• Besteht die Möglichkeit Lesungen abzuhalten?
• Wie sieht der Zeitplan vom Autor aus? Will die Person überhaupt vor Publikum lesen?
• Je nach Bekanntheitsgrad und Location – bezahlt der Veranstalter ein Honorar? Muss ich das selber tun und wenn ja welche Summe? (€ 150-200,-)

Beispiel Berlin, der Autor wohnt hier:

Ich identifiziere Leseorte, nehme Kontakt auf, gehe kreativ vor. Wo macht eine Lesung mit diesem Buch Sinn? Welche Vorteile hat der Veranstalter? Gibt es die Option des Bücherverkaufs? Wer erledigt das? Der Autor oder jemand vom Veranstalter und so weiter.

Welche Fachmagazine und Foren gibt es in diesem Bereich? Gibt es hier Werbemöglichkeiten? Wer bespricht das Buch? Es muss eine Person mit Erfahrung in diesem Bereich sein, sonst bekommen wir für den Titel keine Fan-Akzeptanz.

Um vielleicht 20 Lesungstermine zu generieren, muss ich ungefähr 2000 Anbieter anschreiben und akquirieren. Wer macht das? Extern? Jemand von der Agentur? Oder sich selbst?

Ihr seht wie immer viel zu tun, aber das macht mir einfach so viel Freude. Ich besitze gute Implementierungsfähigkeiten, sodass ich mir nun ein breites Grundwissen angeeignet habe. Nun sammle ich Erfahrungen. Immer unter meiner Leitmaxime: »Ich muss das Rad nicht neu erfinden, die besten Erfahrungswerte werden dem Verlag zu teil, ich schaue mich rege um und beobachte«.

Fragen an den Waldhardt Verlag Teil II (13.11.2014)

© fotomek - Fotolia.com

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Ich freue mich, dass der Waldhardt Verlag auf so eine rege Resonanz stößt. In den letzten Wochen haben mich neben vielen E-Mails, die mir Mut machen, auch verschiedene Fragen erreicht, die ich gerne gebündelt an dieser Stelle für euch beantworte.

 

• Hast du in der Zwischenzeit genug Manuskripte erhalten? Macht es noch Sinn ein Manuskript einzureichen?

Es sind tatsächlich viele Exposés und Leseproben, die den Verlag erreicht haben. Die gründliche Prüfung nimmt Zeit in Anspruch. Im Bereich Fantasy habe ich aktuell sehr viel von euch erhalten, sodass ich hier positiver Dinge bin. Krimis fehlen mir noch, gerade im regionalen Bereich, hier hab ich bisher »nur« 5 Vorschläge von euch bekommen.

• Warum nimmst du nur 5-10 Manuskripte im ersten Jahr unter Vertrag?

Ein Buch auf den Markt zu bringen ist sehr kostspielig. Neben Lektorat, Korrektorat, Trailer und Marketing kommen noch weitere Kosten dazu, die ich alle finanzieren muss. Vor der Gründung hab ich mir mit meinem Steuerberater einen Plan gemacht. Ich kann 5-10 Manuskripte pro Jahr leisten, was darüber hinausgeht, würde den Rahmen und somit die Qualität verschlechtern, ich wüsste nicht, wo ich Abstriche machen könnte und will.

• Zahlst du den Autoren auch einen Garantievorschuss?

Nein, bisher nicht. Wenn ich das machen würde, könnte ich zum Beispiel keine Trailer produzieren lassen. Da das für mich ein zusätzliches wichtiges Instrument ist, unter vielen anderen, hebe ich mir diese Ressource für das Marketing auf.

• Was zahlt du?

Teilweise kommt diese Frage per E-Mail, ohne dass ich überhaupt etwas von den Autoren bzw. der Autorin gelesen habe. Nun gut, beantworte ich trotzdem gerne.

Taschenbuch: 10% vom Nettoverkaufspreis abzüglich Umsatzsteuer
eBook: 25% vom Nettoverkaufspreis abzüglich Umsatzsteuer

• Was haben die Verträge für eine Laufzeit?

Im Bereich Belletristik in der Regel 10 Jahre.

• Was ist, wenn ich die eBook Rechte behalten will und nur die Taschenbuchrechte abgeben möchte?
Das macht für mich keinen Sinn, weil ich mir eine Präsenz im Buchhandel erstmal im Laufe der Jahre erarbeiten muss. Bei den ganzen Investitionskosten, die ich tätige, lehne ich solche Angebote ab. Das würde eher bei einem großen Verlag Sinn machen, der breit aufgestellt im Sortimentshandel vertreten ist.

• Was ist, wenn ein Publikumsverlag anklopft?

Dann sprechen wir über Lizenzen. Der Erlös daraus wird zu 50% auf den Autor und zu 50% auf den Verlag verteilt.

• Muss ich mich als Autor am Marketing beteiligen?

Wenn du Ahnung davon hast, freue ich mich über deine Mitwirkung, ansonsten kriege ich das auch alleine hin. Die meisten Kleinverleger haben irgendwelche Steckenpferde, die sie ins Business einbringen können. Seien es Erfahrungen im Lektorat, Korrektorat usw. Ich kümmere mich ums Marketing und um den Vertrieb.

• Inwieweit greift das Lektorat in mein Manuskript ein? Welche Gestaltungsfreiheiten habe ich?

Das Lektorat hat eine beratende Funktion und deckt neben inhaltlichen Fehlern, Logikfehler und stilistische Unstimmigkeiten auf. Kein Lektor kann aus einem schlechten Manuskript einen Bestseller machen. Es geht hier ums Feintuning. Ein gutes Manuskript wird sehr gut und somit marktfähig. Ansonsten würde der Lektor Urheberrechte am Werk generieren. Meine Aufgabe als Verlegerin ist darauf zu achten, dass dies nicht passiert. Mitspracherechte sind vorhanden, die letztendliche Entscheidung behalte ich mir vor. 

• Hast du Angst vor der Zukunft?

Nein

• Warum in diesen Zeiten einen Verlag gründen?

Glaub mir mal, es ist nie der richtige Zeitpunkt. Das kann man weder planen noch takten. Ich wollte es jetzt, also hab ich es getan.

• Musst du von den Erträgen des Verlags leben?

Nein, wäre auch ziemlich naiv. Der Verlag wird sich hoffentlich mit der Zeit tragen, das ist mein Ziel. Bis das so weit ist, muss ich nicht davon leben.

Ich hoffe, die wichtigsten Fragen konnte ich gut beantworten. Sicher kommt immer wieder mal etwas dazu, was hier nicht aufgeführt wird. Aber das Hauptsächliche hab ich erfasst.
Was ich mir von den Einreichern wünschen würde, der Hauptfokus sollte erstmal auf dem Manuskript liegen. Auf der Geschichte, die du erzählen willst. Das, womit du andere Menschen begeisterst. E-Mails wo es im ersten Satz um Geld geht, habe ich nicht so gerne. Du solltest aus Leidenschaft schreiben und nicht nur aus monetären Aspekten. Das die wichtig sind verstehe ich, aber erstmal geht es mir um dein Manuskript. Ob wir dann zusammenarbeiten oder nicht ist ein längerer Weg. Ich gehe nicht auf die breite Masse und nehme »natürlich« nicht jeden an. Ich kann das nicht leisten und will es auch nicht.

 

Gutes Manuskript+Chemie+Loyalität= Option auf einen Vertrag.

Euch allen einen schönen Tag.

Eure Melanie

Manuskripte einreichen, wie mache ich es richtig beim Waldhardt Verlag?

© Melpomene - Fotolia.com

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Aktuell bin ich ja mitten in der Sichtung der Manuskripte der letzten Wochen. Hierbei fällt mir einiges auf. Deshalb an dieser Stelle noch ein paar Tipps für den Bereich Belletristik:

 

Eingereicht wird: Exposé, kurzer Werdegang, Schreiberfahrung (bereits veröffentlichte Titel) und eine Leseprobe.

• Ich würde meine Leseprobe vor der Einreichung nochmal gegenlesen lassen.
• Wenn das Werk noch nicht ganz fertig ist, einen Stichtag angeben, wann mit der kompletten Ablieferung zu rechnen wäre.

Mir persönlich bringt es nichts, wenn das mir angebotene Manuskript bei 10 anderen Verlagen eingereicht wurde. Teilweise sogar parallel. Außer man gibt diese Info mit an. Hier muss man keine Namen nennen, aber eine Info wäre hilfreich.

Die sorgfältige Prüfung nimmt regelmäßig Zeit in Anspruch, ich gehe davon aus, dass dies nicht nur bei mir der Fall ist.

Ich verhandle nicht über meine offerierten Angebote. Entweder es passt oder nicht. Das ist wie mit einer Liebesbeziehung, manchmal sind Gefühle da, aber genauso schnell verschwinden sie auch wieder. Deshalb nehme ich mir wirklich Zeit zu prüfen und schlafe auch gerne nochmal ein paar Nächte darüber.

Wie man auf meinen Seiten nachlesen kann, bin ich an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert. Es macht für mich also keinen Sinn, wenn jemand zufällig ein altes Manuskript gefunden hat und dies bei mir einreicht. Man sollte sich mit dem Verlag und mir auseinandersetzen und für sich prüfen, ob das passen könnte. Das ist mir genauso wichtig, wie das Manuskript selbst.

Neben einer gewissen Vernarrtheit in Bücher und in Menschen, nehme ich mich in erster Linie als Geschäftsfrau war. Ich will langfristige Geschäfte generieren. Ich investiere da, wo es für mich Sinn macht. Das Risiko dafür trage ich gerne.

Was soll das alles?

Wenn ich persönlich einen Verlag suchen würde, dann schaue ich mir neben einer Ausschreibung, das geplante oder vorhandene Programm an. Gucke, ob es für mich passt. Auf meinen Seiten und generell im Internet gibt es genug Möglichkeiten sich zu informieren. Oder man schreibt eine kurze Mail und macht sich schlau, falls Unsicherheiten bestehen.

Als »Klein« Verlag werde ich es keineswegs akzeptieren, ein Notnagel für all diejenigen zu sein, die es bei einem großen »Publikumsverlag« nicht geschafft haben. Sondern eine Förderin für loyale und ehrliche Menschen, die sich nachhaltig etablieren wollen.

Alles klar?

Gut, dann freue ich mich auf einen weiterhin spannenden Austausch. Bei den Manuskripten sind einige dabei, die genau das widerspiegeln, was ich mir unter einer guten Zusammenarbeit vorstelle. Es geht also munter weiter.

Herzliche Grüße

Melanie Waldhardt

Preispolitik im Waldhardt Verlag

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Wenn man sich im Online-Bereich nach Büchern umschaut, wird man unweigerlich mit der Preispolitik von Verlagen und selbstpublizierenden Autoren konfrontiert.

Da gibt es »Einführungswochen« Sparaktionen und wieder Einführungswochen, obwohl der Titel ja schon kaufbar ist.

 

Da ich aus dem Personalbereich komme, hab ich diesbezüglich verschiedene Überlegungen angestellt:

• Eine Einführungswoche hat eine Analogie zu Probearbeitstagen. Ein Mitarbeiter bietet seine Leistung zur Probe an. Doch reicht dafür nicht eigentlich die Probezeit aus? Wofür gibt es die dann überhaupt noch? Eigentlich ist es doch so,     entweder die Chemie stimmt und es passt, oder eben nicht. Warum sollte man dann marktschreierisch durch die Gegend laufen und sich »umsonst« oder »vergünstigt« anbieten?

Einige werden jetzt mit dem Argument kommen, dass man so bessere Möglichkeiten hat, einen Fuß in die Tür zu bekommen. In Ordnung gehen wir davon aus, dass der Leser uns aufgrund der Preisaktion auf seinen Reader geladen hat. Er ist neugierig auf uns geworden und schaut bestenfalls, was es noch von uns auf dem Markt gibt. Dann hat sich die Preisaktion zur Einführung des Buchs gelohnt.

 

Warum dann zwischendurch immer wieder Preisaktionen? Ich als Käufer würde mir veräppelt vorkommen. Entweder ist es wirklich ein besonderer Anlass, das Buch ist neu erschienen, man ist ein unbekannter Autor und es gelingt so, neue Leser zu finden. Dann aber wirklich nur zum Erscheinungstermin der Publikation. Nicht immer wieder zwischendurch. Ein Buch sollte doch in erster Linie durch den Inhalt überzeugen. Für die Sichtbarkeit gibt es andere Instrumente, das muss nicht ständig über den Preis gehen. Und es gibt auch mehrere Anbieter. Ich binde mich doch nicht nur an einen einzigen, nur weil der mir kurzfristig Vorteile bietet. Außer, ich betreibe die ganze Sache als Hobby, dann ist alles, was ich jetzt geschrieben habe, irrelevant. Aber wenn ich professionell nach vorne möchte, dann sollte ich mich auch dementsprechend verhalten.

Ich muss vielen Lesern die Möglichkeit bieten, mein Buch zu finden. Also muss ich in so vielen Portalen vertreten sein, im besten Fall direkt im Buchhandel. Das ist fast nicht realisierbar, also bediene ich die Kanäle, die anfänglich machbar sind. Ich mache mich nicht von einem Dienstleister abhängig, sondern ich streue und kooperiere mit diversen Anbietern.

 

Das sich Aktionen wo man das eBook kostenfrei anbietet, mittlerweile nicht mehr lohnen, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Das war ein absolutes Unding. Wer arbeitet denn heutzutage umsonst? Beziehungsweise, wer kann sich das leisten? In so einem Buch stecken ja viele Stunden Arbeit, das schmeiße ich doch nicht für einen Apfel und ein Ei auf den Markt.

 

Qualität hat schon immer ihren Preis gehabt. Daran wird sich in absehbarer Zeit auch nichts ändern, egal wer oder was in nächster Zeit alles ausstirbt, wenn man es von Verlags- oder Buchhandelsseite aus sieht. Gute Inhalte und Klasse werden nach wie vor ihre Nischen finden. Da will ich hin. Das macht für mich Sinn.