Was hat die Stimmung in der Welt mit dem Abverkauf von Büchern zu tun?

DUBLIN, IRELAND - FEB 15: The Long Room in the Trinity College Library on Feb 15, 2014 in Dublin, Ireland. Trinity College Library is the largest library in Ireland and home to The Book of Kells.

Ein gewaltiger Satz, den ich heute als Überschrift gewählt habe. Wenn ich etwas vermarkte, dann benötige ich persönlich zum Anfang einen vollständigen weiten Überblick, um die geeigneten Ansatzpunkte zu finden.

Nehmen wir heute einmal das Beispiel der Alden Chronik I – die silberne Feder von Ginger McMillan.

Es geht hier um eine Trilogie. Die Autorin schreibt im Genre High Fantasy. Es handelt sich also um eine eigenständige Welt mit Flora und Fauna, unbekannten Geschöpfen und mehreren Aufgaben, die die Heldin des Werkes auf einer langen Reise lösen muss. An diesen Ideen arbeitet Ginger bereits viele Jahre. Der erste Band ist bald fertig, die Endproduktion läuft. Das Cover hierfür ist traumhaft. Ich werde es schon bald vorstellen. Gefertigt wurde es von Juliane Schneeweiss, die den Verlag im Bereich der Fantasy Cover unterstützt.

Der Leser verabschiedet sich von unserer Welt und taucht ein in ein ihm fremdes Terrain. Das Werk wurde von mir unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit ausgewählt. Ich kann es über mehrere Jahre vermarkten. Es ist anspruchsvoll und richtet sich an eine vorab festgelegte Zielgruppe.

Diese Leser sind wie sämtliche andere auch in unser aktuelles Weltgeschehen eingebunden. Jeder hat eine individuelle Auffassung dessen und trotzdem gibt es hier Schnittmengen. Als Marketinglady habe ich jene Überschneidungen identifiziert.

Hier sind sie:

Informierte Persönlichkeitsstruktur
Reflektiertes Leseverhalten (der Leser legt das Buch zwischendurch weg, hält inne und denkt drüber nach).
Analytische Denkstruktur (der Konsument versucht die Handlung vollumfänglich nachzuvollziehen. Logikfehler würde der Kunde sofort bemerken. Die Autorin benötigt ein vielfältiges sprachliches Portfolio, um die Zielgruppe zu begeistern.
Die Zuflucht in eine andere Welt muss während der Lesezeit so gestaltet sein, dass man ein reales Empfinden in diese Welt übertragen kann. Man wird viele Stunden abgelenkt und fiebert mit den Charakteren der Welt Alden mit. Danach muss etwas übrig bleiben, was man mitnehmen kann, in unsere Welt. Was nachhalt und sich weiterträgt.

Ich möchte eine weite Sichtbarkeit erzielen. Das erreiche ich über Fans von High Fantasy. Meine erste Anlaufstelle sind neben den Social Media Aktivitäten hier Buchblogs, die gerne im Fantasy-Genre und hier speziell in der High-Fantasy rezensieren.

Ich habe bisher knapp dreihundert Blogs identifiziert. Zusätzlich zum festen Rezensentenstamm. Mehr als die Hälfte hat mir bereits zugesagt. Das sind Arbeiten, die immer hinter den Kulissen stattfinden. Hierfür habe ich einige Monate gebraucht. Jeden Tag ein paar Kontakte. Das mache ich mit allen Werken so. Nur die Ansätze unterscheiden sich. Um die Wertigkeit des Titels zu unterstreichen, wird es diesen neben der eBook Version und dem Softcover auch als Hardcover geben.

Wenn wir uns das aktuelle Weltgeschehen anschauen, dann suchen viele Menschen nach Eindrücken, erweiterten Gedanken, um für sich selbst Schlussfolgerungen zu ziehen. Der Blick in eine fremde fantastische Welt ist dann nicht nur kurzfristig angenehm, sondern auch langfristig, wenn das Buch das Leseversprechen halten kann.
Es wird ein Werk, was man nicht nur einmal liest. Je nach Stimmung verändert sich auch das Leseerlebnis. Also genau das, was ein nachhaltiges Buch in der Genre-Gruppe ausmacht.

Wie gehen die Bewohner von Alden mit der Welt um? Wie verhalten sie sich bei Widrigkeiten? Wie stehen sie emotional zueinander? Welche Konflikte gilt es zu lösen und wie wird das gemacht?

Jedes Werk kann immer auch ein Spiegel auf unsere eigene Welt sein. Da dieses Werk über viele Jahre entstanden ist, nehmen wir hier auch die Stimmungen der Autorin wahr. Wie hat sich alles über viele Jahre entwickelt? Und wo sind die Schnittmengen zum aktuellen Zeitgeschehen? Das waren für mich Kernfragen. In meinem Marketing kann ich diese nun ausgestalten.

Und darum geht es mir:

Leser nachhaltig zu entführen, Leidenschaften zu wecken und Impressionen zu übertragen. Ob uns das gelungen ist, könnt ihr schon bald nachlesen und nachfühlen. In der Alden Chronik I – die silberne Feder.

Lieben Gruß

Melanie

Marketing Tipp für Autoren – Social Media

keyboard - SPAM - red

Ich beobachte die sozialen Kanäle wie Facebook, Twitter, Google+ genau – auch für das Marketing für jene Künstler, die bei mir veröffentlichen.

Es ist mir ein Gräuel, wenn ich sehe, wie oft Werke von engagierten Autoren hier in diversen Gruppen gespammt werden. Das Buch selbst verliert so für mich an Individualität. Ein Link selbst nutzt nichts. Warum sollte ich darauf klicken? Der Autor verliert seine Mystifikation als Erschaffer eines nachhaltigen Werkes. Es wird alles beliebig und belanglos. Ich kriege das Kotzen, wenn Verleger diesen Weg gehen. Das wirkt auf mich unprofessionell, hilflos und peinlich.

Vor einigen Jahren habe ich mal in einem Einzelhandelsprojekt für ein mittelständisches Unternehmen gearbeitet. Das Geschäftskonzept nannte sich aktiver Verkauf. Sobald eine Kundin in den Laden gekommen ist, hat man sie begrüßt und dann aktiv über die Ware angesprochen.

Wenn ich jetzt ständig mit Links über Bücher Gott und die Welt bespamme – was tue ich dann eigentlich, wenn wir dieses Beispiel auf das genannte Projekt übertragen?

Eine Kundin betritt den Laden und ich werfe ihr Kleidungsstücke vor die Füße. Ich kenne die Kundin nicht. Hab mir noch keinen Überblick verschafft. Was passiert? Höchstwahrscheinlich wird sie meinen Laden genervt verlassen.

Alle Käufe werden aus einer Emotion heraus getätigt. Es geht nicht um den Artikel selbst, in dem Fall ein Buch, sondern um den Stimulus, der damit verbunden wird.

Mit welchen Emotionen geht man nun in die sozialen Netzwerke?

Austausch
Aufmerksamkeit
Einsamkeit
Selbstdarstellung
Kontakt mit Freunden
Kontakt mit Menschen
Sammeln von Informationen
Die Auflistung ist nicht vollständig, gibt aber einen Ansatzpunkt zu weiteren Überlegungen.

Die Kundin muss hier das Gefühl haben, eine selbstbestimmte Entscheidung zu treffen. Wenn ich mein Buch wie Sauerbier anbiete, dann ist es nichts Besonderes mehr. Es wird beliebig und austauschbar, da dies von fast jedem so gehandhabt wird.

Welche Möglichkeiten hat man denn dann überhaupt? Ich beschränke mich in diesem Artikel auf Ebooks. Man benötigt eine sogenannte Fanbase. Menschen die, die Bücher von einem lesen und das Genre präferieren. Das geht nur durch harte und lange Arbeit. Es ist nicht damit getan ein paar Glückstreffer durch ein paar Gruppen in den sozialen Netzwerken zu erreichen. Wie sollte man seinen Erfolg so langfristig messen oder gar reproduzieren?

Einige Autoren sind hier sehr geschickt. Schon früh haben diese erkannt, wie wichtig eine eigene Fanbase ist. Dieser Zug ist nun für viele von uns erst mal abgefahren. Die Stammplätze sind belegt. Es würde hier viel zu lange dauern sich seine Sporen zu verdienen, um auch nur annährend in den Dunstkreis dieser inzwischen bereits etablierten Autoren zu kommen.

Merke:

Gesponserte Werbung – hier nicht einfach nur ein Link – sondern einen Teaser, welcher auf das Produkt aufmerksam macht. Die Investitionskosten sind hier anfänglich wesentlich höher, als das was dabei herumkommt. Es geht um Sichtbarkeit in den relevanten Verkaufsrängen. Erste Berührungspunkte mit Lesern. Werk zwei und drei haben dann eine Chance die Investitionskosten wieder hereinzuholen.

Das ist ein gangbarer Weg, um nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen. Glück gehört wie immer auch dazu – Bestseller kann man nicht planen, egal mit welchem Budget. Man kann nur für Sichtbarkeit sorgen. Das Werk muss halten, was es verspricht, sonst versandet die Visibilität im Nirvana des Internets.

Und wenn man kein Budget hat?

Dann lass es, wenn du noch einen Brotjob hast. Die Zeit, die du fürs Marketing benötigst, geht weit über einen normalen Arbeitstag hinaus. Woher solltest du die Zeit nehmen?

Aber es gibt doch manchmal Autoren, die es trotzdem schaffen. Daran orientiere ich mich!

Es gibt auch immer wieder Menschen, die im Lotto gewinnen. Es wäre vermessen, seine berufliche Zukunft daran zu orientieren.

Aber du hoffst doch selbst erfolgreich zu sein, Melanie. Warum geht das bei dir und bei anderen Menschen nicht?

Das sage ich doch gar nicht. Ich hätte den Verlag gerne schon vor 5 Jahren gehabt. Da ging es bei mir nicht. Also habe ich abgewartet. Wann der richtige Zeitpunkt für irgendwas da ist, liegt nicht immer im eigenen Ermessen. Es nervte mich selbst, dass ich so lange warten musste.
Und wie läuft das mit dem Marketing jetzt konkret ab?

Wenn du es selbst machen möchtest, egal welche Gründe dahinter stecken. Dann hör auf, Menschen in Gruppen vollzuspammen.

Nimm dein Werk als etwas besonderes wahr und behandle es auch so. Keine Frau gibt sich jedem Mann hin, sie überlegt und verifiziert, und zwar nach Gefühl und Nachhaltigkeit. Mache das mit den Büchern genauso. Gegen eine Vorstellung in Gruppen ist nichts einzuwenden, solange dies nicht überhand nimmt. Mehr kannst du als Ansatzpunkt nicht tun.

Ich nehme aber auch viele kreative Ideen in den sozialen Netzwerken wahr. Da wird der Leser direkt mit in die Entstehungsgeschichte des Buches genommen. Ein ganz toller und vernünftiger Ansatz, der ganz ohne Spammerei auskommt und trotzdem wirkt.

Hieran würde ich mich orientieren. Schau dir erfolgreiche Autoren an. Was machen die anders? Versuche hierbei aber auch immer daran zu denken, dass du noch nicht erfolgreich bist. Wenn man es einmal geschafft hat Fürsprecher für sich zu generieren, dann ist das ein erster wichtiger Ansatzpunkt, den man mit Geld nicht bezahlen kann. Ein echter Fan liest nämlich auch … 🙂

Herzliche Grüße

Melanie

Apropos Marketing Publikumsverlag – was vielen Autoren nicht klar ist

© Trueffelpix - Fotolia.com

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Der Verlag puscht in der Regel nur die Autoren, die sich bereits etabliert haben, daraus wird ein Budget generiert und auf die einzelnen Autoren-Marken runtergerechnet. Dann hat man es tatsächlich geschafft, man bekommt die gewünschte Sichtbarkeit.

Für alle anderen Autoren (95%) gilt. Das Buch ist dann zwar fast überall auch in den Buchhandlungen erhältlich, aber der Verlag macht nichts Besonderes dafür. Es wird in der Verlagsvorschau angekündigt. 1-2 Rezensionsexemplare gehen raus, das war es dann. Wenn der Titel dann nicht läuft, ist man wieder weg.

Ich selbst hatte vor einigen Jahren mal ein Angebot von einer großen Fachbuchverlagsgruppe. Wie bin ich dazu gekommen?
Ich war damals als Trainerin im Gesundheitswesen bundesweit unterwegs. Hab viele Schulungen gehalten. Irgendwann saß ich abends im Hotel und hab ein Konzept entwickelt. Dieses hab ich dann 3 Verlagen geschickt. Schon nach ein paar Tagen hatte ich eine erfolgreiche Rückmeldung.

Aber – und jetzt kommt es:
Man hat von mir erwartet, dass sich die Träger verpflichten eine gewisse Menge an Büchern abzunehmen. Da ich bundesweit unterwegs war, hatte ich natürlich Kontakte. Ich hab mich gewundert, warum es gar nicht um das Projekt selbst ging. Das war überhaupt nicht relevant. Es ging lediglich um die Vermarktung auf breiter Fläche über meine Kontakte.

Ich hätte einen Garantievorschuss von € 9000,- bekommen. Und mein Buch wäre fast überall erschienen, trotzdem hab ich es nicht gemacht. Hatte für mich ein total negatives Geschmäckle.

Das sind nur meine bescheidenen Erfahrungen, sicher gibt es auch andere Fälle. Aber es war wirklich ein sehr bekannter Verlag, wo ich mir vorher die Finger nach geleckt hätte.

 

 

Alltag einer Verlegerin – Lesungsmanagement

© Africa Studio - Fotolia.com

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Vor dem Start zur Buchmesse 2015 habe ich alle Hände voll zu tun. Neben den vielen Gesprächen mit den Autoren müssen Verträge abgeschlossen werden und die Projektpläne für die Titel muss ich festlegen.

Jede Genre-Gruppe bewerbe ich anders. Für die jeweiligen Titel gibt es ein eigenes Konzept.

Hier wieder ein Beispiel zum besseren Verständnis:

Genre Horror:

• Welche speziellen Messen gibt es in diesem Bereich? Wo macht eine Vorstellung Sinn? Welche Marketingmöglichkeiten bietet der Veranstalter?
• Besteht die Möglichkeit Lesungen abzuhalten?
• Wie sieht der Zeitplan vom Autor aus? Will die Person überhaupt vor Publikum lesen?
• Je nach Bekanntheitsgrad und Location – bezahlt der Veranstalter ein Honorar? Muss ich das selber tun und wenn ja welche Summe? (€ 150-200,-)

Beispiel Berlin, der Autor wohnt hier:

Ich identifiziere Leseorte, nehme Kontakt auf, gehe kreativ vor. Wo macht eine Lesung mit diesem Buch Sinn? Welche Vorteile hat der Veranstalter? Gibt es die Option des Bücherverkaufs? Wer erledigt das? Der Autor oder jemand vom Veranstalter und so weiter.

Welche Fachmagazine und Foren gibt es in diesem Bereich? Gibt es hier Werbemöglichkeiten? Wer bespricht das Buch? Es muss eine Person mit Erfahrung in diesem Bereich sein, sonst bekommen wir für den Titel keine Fan-Akzeptanz.

Um vielleicht 20 Lesungstermine zu generieren, muss ich ungefähr 2000 Anbieter anschreiben und akquirieren. Wer macht das? Extern? Jemand von der Agentur? Oder sich selbst?

Ihr seht wie immer viel zu tun, aber das macht mir einfach so viel Freude. Ich besitze gute Implementierungsfähigkeiten, sodass ich mir nun ein breites Grundwissen angeeignet habe. Nun sammle ich Erfahrungen. Immer unter meiner Leitmaxime: »Ich muss das Rad nicht neu erfinden, die besten Erfahrungswerte werden dem Verlag zu teil, ich schaue mich rege um und beobachte«.

Preispolitik im Waldhardt Verlag

© VRD - Fotolia.com

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Wenn man sich im Online-Bereich nach Büchern umschaut, wird man unweigerlich mit der Preispolitik von Verlagen und selbstpublizierenden Autoren konfrontiert.

Da gibt es »Einführungswochen« Sparaktionen und wieder Einführungswochen, obwohl der Titel ja schon kaufbar ist.

 

Da ich aus dem Personalbereich komme, hab ich diesbezüglich verschiedene Überlegungen angestellt:

• Eine Einführungswoche hat eine Analogie zu Probearbeitstagen. Ein Mitarbeiter bietet seine Leistung zur Probe an. Doch reicht dafür nicht eigentlich die Probezeit aus? Wofür gibt es die dann überhaupt noch? Eigentlich ist es doch so,     entweder die Chemie stimmt und es passt, oder eben nicht. Warum sollte man dann marktschreierisch durch die Gegend laufen und sich »umsonst« oder »vergünstigt« anbieten?

Einige werden jetzt mit dem Argument kommen, dass man so bessere Möglichkeiten hat, einen Fuß in die Tür zu bekommen. In Ordnung gehen wir davon aus, dass der Leser uns aufgrund der Preisaktion auf seinen Reader geladen hat. Er ist neugierig auf uns geworden und schaut bestenfalls, was es noch von uns auf dem Markt gibt. Dann hat sich die Preisaktion zur Einführung des Buchs gelohnt.

 

Warum dann zwischendurch immer wieder Preisaktionen? Ich als Käufer würde mir veräppelt vorkommen. Entweder ist es wirklich ein besonderer Anlass, das Buch ist neu erschienen, man ist ein unbekannter Autor und es gelingt so, neue Leser zu finden. Dann aber wirklich nur zum Erscheinungstermin der Publikation. Nicht immer wieder zwischendurch. Ein Buch sollte doch in erster Linie durch den Inhalt überzeugen. Für die Sichtbarkeit gibt es andere Instrumente, das muss nicht ständig über den Preis gehen. Und es gibt auch mehrere Anbieter. Ich binde mich doch nicht nur an einen einzigen, nur weil der mir kurzfristig Vorteile bietet. Außer, ich betreibe die ganze Sache als Hobby, dann ist alles, was ich jetzt geschrieben habe, irrelevant. Aber wenn ich professionell nach vorne möchte, dann sollte ich mich auch dementsprechend verhalten.

Ich muss vielen Lesern die Möglichkeit bieten, mein Buch zu finden. Also muss ich in so vielen Portalen vertreten sein, im besten Fall direkt im Buchhandel. Das ist fast nicht realisierbar, also bediene ich die Kanäle, die anfänglich machbar sind. Ich mache mich nicht von einem Dienstleister abhängig, sondern ich streue und kooperiere mit diversen Anbietern.

 

Das sich Aktionen wo man das eBook kostenfrei anbietet, mittlerweile nicht mehr lohnen, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Das war ein absolutes Unding. Wer arbeitet denn heutzutage umsonst? Beziehungsweise, wer kann sich das leisten? In so einem Buch stecken ja viele Stunden Arbeit, das schmeiße ich doch nicht für einen Apfel und ein Ei auf den Markt.

 

Qualität hat schon immer ihren Preis gehabt. Daran wird sich in absehbarer Zeit auch nichts ändern, egal wer oder was in nächster Zeit alles ausstirbt, wenn man es von Verlags- oder Buchhandelsseite aus sieht. Gute Inhalte und Klasse werden nach wie vor ihre Nischen finden. Da will ich hin. Das macht für mich Sinn.

Der versprochene Buchtrailer zu „Die Bevölkerung“ von Kitten McIntyre aus dem Waldhardt Verlag

Ich bin total happy. Deshalb nur ganz kurz. Hier ist der versprochene Buchtrailer zu „Die Bevölkerung“ von Kitten McIntyre. Das Buch gibt es schon sehr bald im Handel. Ich hoffe er gefällt euch. Alle Werke der Autoren des Waldhardt Verlags werden auf diese Art und Weise präsentiert. Kleinvieh macht auch Mist. Eure Melanie

 

Buchtitel sichtbar machen – bisschen twittern und eine Pressemitteilung ist zu wenig!

© inarik - Fotolia.com

© inarik – Fotolia.com

Seit der Verlagsgründung beschäftige ich mich ja täglich mit verschiedenen Vermarktungsmechanismen. Natürlich beobachte ich hier auch andere Verlage. Was ich wahrnehme, ist das:

• Nach mehreren Jahren der Aufbauarbeit hat man es geschafft, es erscheinen 10 Buchtitel pro Monat. Diese werden teilweise mit Trailern beworben, die Cover sehen oft echt super aus. Dazu wird eine Pressemitteilung in die Weiten des Internets geschickt und bisschen gezwitschert wird auch. Dazu noch eine Promo bei Facebook, für einen kurzen Zeitraum. »Leser kauft mich«

• Dieses Konzept kann funktionieren, aber hauptsächlich für die Verlage selber. Der Autor wird im Wust der Aktionen gar nicht mehr wahrgenommen, sondern »nur« der Titel. Für den Verlag ein mehr oder minder gutes Geschäft, wenn er möglichst viele Titel am Markt platziert hat. Aber was ist mit dem Autor? Wird der jetzt zur austauschbaren Massenware?

• Wenn ich mir ein Buch kaufe, dann interessiert mich erstmal der Inhalt. Von wem es geschrieben wurde, ist immer dann relevant, wenn ich schon was Nettes von der Person gelesen habe. Ich google dann sogar mal nach dem Autor oder der Autorin selber.

• Der Verlag interessiert mich eigentlich nicht. Außer die Publikumsverlage, von denen hat ja jeder schon einmal irgendwas gehört, da weiß ich zumindest, dass es in der Regel (gibt Ausnahmen) professionell ist, was mir serviert wird.

• Wenn ich 100 Titel im Verlagssortiment habe, Lektorat und diverse andere Dinge selbst machen kann, dann fängt es hier schon an spannend zu werden. Aber auf wessen Kosten?

• Das Buch geht unter, es erhält keine Wertschätzung. Es muss also in Massen nachproduziert werden, um den Leser bei Laune zu halten. Kann das ein schönes persönliches Ziel sein? Diese Entscheidung trifft jeder für sich selbst. Für mich wäre das nichts.

Ich persönlich fände es schöner, wenn ein Titel langfristig wahrgenommen wird. Wenn Autor und Verleger ein langfristiges und positives Verhältnis aufbauen, weil sie gemeinsam an einem Strang ziehen. Ob dies in unserer heutigen Zeit so umsetzbar ist, das erfahre ich noch. Wissen tue ich es im Augenblick nicht. Das wird mir die Zeit zeigen.

Was ich mit Sicherheit weiß, ich werde mich nicht verbiegen. Dann würde es mir keinen Bock mehr machen. Spaß kommt an erster Stelle, das habe ich mir schon immer so eingerichtet, egal was ich beruflich gemacht habe. Ich will definitiv keine Massenabfertigung in meinem Verlag. Lieber weniger Titel, dafür aber mit einer langfristigen Wertschätzung. Immerhin ist jedes Buch in irgendeiner Art und Weise ein Sprachrohr der Gesellschaft, egal ob Unterhaltung oder anspruchsvolle Kunst. Diese Verantwortung nehme ich an, mit denen mir geboten Fähigkeiten und den Menschen, welche das mit mir zusammen »wuppen« wollen.

Buchmarketing beim Waldhardt Verlag, wie fange ich an? Teil I

An dieser Stelle möchte ich einige Infos zum Buchmarketing geben, wie beginne ich? Wie gehe ich bei Publikationen im Bereich Belletristik vor?

 

© Robert Kneschke - Fotolia.com

© Robert Kneschke – Fotolia.com

 

Ich beschäftige mich täglich mit Trends, lese selbst viel, speziell von anderen »Klein« Verlagen oder auch unabhängigen Autoren. Schaue mir die Werke an und bestelle mir die aktuellen Titel. Dann analysiere ich: 

 

• Wie sind die Bücher gestaltet? Wer ist verantwortlich fürs Lektorat? Wie fühlt sich das Papier an? Wie wirkt die Gliederung auf mich? Gibt es eine Einführung oder nicht? Schafft der Autor mich auch ohne Prolog zu kitzeln? Wie bin ich auf den Titel aufmerksam geworden? War es eine Empfehlung oder bin ich im Internet oder einer Buchhandlung darüber gestolpert, wenn vorhanden? Gibt es das Buch auch als eBook? Was ist hier anders? Welches Format? Wie hoch ist der Preisunterschied?

• Seit wann ist der Titel auf dem Markt? Wie sehen die Verkaufszahlen aus? Das recherchiere ich im Internet in den bekannten Portalen, die öffentlich zugänglich sind. Wird das Buch im Online-Bereich nur über Amazon vermarktet? Was passiert auf den anderen Händlerseiten? Ist er dort auch prominent dargestellt?

• Welche Suchergebnisse erhalte ich, wenn ich den Titel in Google eingebe? Erscheint er auf der ersten Seite? Hier probiere ich verschiedene Wortkombinationen aus.

• In welchen Blogs wird über den Titel gesprochen? Wer spricht sonst noch über das Buch? Gab es Lesungen, hat sich der Verlag/Autor etwas Besonderes einfallen lassen?

• Gibt es einen Trailer? Ist es ein Autorendebüt oder wurden vorab schon Titel des Autoren veröffentlicht?

• Gibt es Rezensionen? Wirken die auf den ersten Blick »echt« auf mich? Bei jedem interessanten Buch ist stets eine Mischform vorhanden. Gute und auch negative Rezis geben sich die Klinke in die Hand. Das ist normal, niemand kann den Geschmack von allen treffen.

• Wurden mir vergleichbare Manuskripte zugesendet? Wurde das Thema schon erschöpfend behandelt? Gibt es hier Ansatzpunkte für den Markt? Bis ein Buch bei mir erscheint, dauert es ungefähr ein Jahr. Ist das Thema dann noch interessant für die Leser? Es gibt täglich Neuerscheinungen, im Online- und im Printbereich.

• Verursacht das Buch einen viralen Sachverhalt, der die aktuelle Situation der Menschen beschreibt, etwas mit Emotionalität, die eine hohe Identifikation auslöst?

• Wird der Titel weiterempfohlen? Sowohl über Rezensionen als auch über Blogs, Social Media Kanäle, Print usw.?

• Einschätzung, wie hoch die Marketingaktivitäten waren, was für ein Ergebnis kam bei einer ungefähren Investition X heraus. Hat sich das gelohnt? Kann ich mir das leisten?

• Erzielt der Verlag Kopplungseffekte? Das heißt, hat er ähnliche Titel, die er zusammen vermarkten kann? Was machen die Autoren für die Titel? Wurden nur Manuskripte abgeliefert oder ist der Autor auch selbst mit kreativen Ideen dabei? Immerhin ist es sein Baby, was die Märkte erobern soll. Kann ich hier Talent entdecken? Liebe zum Produkt projiziert auf die Lesergruppe?

• Wichtigste Information! Welches Verfallsdatum hat der Titel? Kann ich ihn auch noch in einem Jahr vermarkten oder hat sich das Thema aller Voraussicht nach dann totgelesen?

 

Beispiel »Vampire«: Darüber gibt es schon einiges am Markt. Es gibt für jede Gattung ein Grundmuster, kann dieses Muster neu definiert werden? Kann man dem Thema noch irgendwas hinzufügen, was der Markt noch nicht kennt? Gibt es eine Erzählperspektive, die es schafft, neue Ansätze der »Vampirgeschichten« zu vermitteln, die interessant und nachhaltig wirkt? Oder ist es »nur« ein Abklatsch bereits vorhandener Geschichten, die die Leser bereits kennen?

Bevor ich also überhaupt mit dem Marketing anfange, recherchiere ich diese Informationen. Daraus erstelle ich einen Projektplan speziell für den Titel. Sowohl im Bereich Print als auch online. Daraus leite ich dann die Maßnahmen ab, die ich in meinem Verlag für den Titel bewerkstelligen kann und will. Ob es letztlich ein Erfolg wird, kann ich nicht wissen. Es wird definitiv kein Erfolg, wenn der Titel keine Sichtbarkeit erhält. Da er ansonsten nicht wahrgenommen wird, egal wie gut er ist. Das kann ich mit Sicherheit sagen!

Das ist eine neue Kategorie im Blog, die ich einmal wöchentlich ergänze. Gleichzeitig dient er mir als Gedankenstütze.