Apropos Marketing Publikumsverlag – was vielen Autoren nicht klar ist

© Trueffelpix - Fotolia.com

© Trueffelpix – Fotolia.com

Der Verlag puscht in der Regel nur die Autoren, die sich bereits etabliert haben, daraus wird ein Budget generiert und auf die einzelnen Autoren-Marken runtergerechnet. Dann hat man es tatsächlich geschafft, man bekommt die gewünschte Sichtbarkeit.

Für alle anderen Autoren (95%) gilt. Das Buch ist dann zwar fast überall auch in den Buchhandlungen erhältlich, aber der Verlag macht nichts Besonderes dafür. Es wird in der Verlagsvorschau angekündigt. 1-2 Rezensionsexemplare gehen raus, das war es dann. Wenn der Titel dann nicht läuft, ist man wieder weg.

Ich selbst hatte vor einigen Jahren mal ein Angebot von einer großen Fachbuchverlagsgruppe. Wie bin ich dazu gekommen?
Ich war damals als Trainerin im Gesundheitswesen bundesweit unterwegs. Hab viele Schulungen gehalten. Irgendwann saß ich abends im Hotel und hab ein Konzept entwickelt. Dieses hab ich dann 3 Verlagen geschickt. Schon nach ein paar Tagen hatte ich eine erfolgreiche Rückmeldung.

Aber – und jetzt kommt es:
Man hat von mir erwartet, dass sich die Träger verpflichten eine gewisse Menge an Büchern abzunehmen. Da ich bundesweit unterwegs war, hatte ich natürlich Kontakte. Ich hab mich gewundert, warum es gar nicht um das Projekt selbst ging. Das war überhaupt nicht relevant. Es ging lediglich um die Vermarktung auf breiter Fläche über meine Kontakte.

Ich hätte einen Garantievorschuss von € 9000,- bekommen. Und mein Buch wäre fast überall erschienen, trotzdem hab ich es nicht gemacht. Hatte für mich ein total negatives Geschmäckle.

Das sind nur meine bescheidenen Erfahrungen, sicher gibt es auch andere Fälle. Aber es war wirklich ein sehr bekannter Verlag, wo ich mir vorher die Finger nach geleckt hätte.

 

 

Planung bis zum Jahresende 2014 – Waldhardt Verlag

(c) Waldhardt Verlag

(c) Waldhardt Verlag

In den nächsten Wochen wird es gefühlt etwas ruhiger um mich und meinen Verlag. In Wirklichkeit kümmere ich mich um verschiedene Promotionen und mache »Die Bevölkerung« marktfähig. Der Titel erscheint noch in diesem Jahr. Avisiert ist der 15.12.2014.

Daneben sichte ich weiterhin Manuskripte und telefoniere mit zukünftigen Autoren. Das alles kostet Zeit, die ich dann nicht in den Online-Kanälen verbringen werde. Die Werbung für den Verlag und alles, was damit zu tun hat, läuft automatisiert. Jetzt ist es wichtig, Lesergruppen zu gewinnen.

1-2 Blogbeiträge pro Woche lasse ich mir natürlich nicht nehmen. Ich wünsche euch eine gute Zeit. Wir lesen uns.

Herzliche Grüße

Melanie Waldhardt

Buchmarketing im Waldhardt Verlag – wie kommen die Bücher in den stationären Handel?

© olly - Fotolia.com

© olly – Fotolia.com

Marketing ist neben dem Buch selbst der wichtigste Faktor für mich als Verlegerin. Die Produkte müssen eine hohe Sichtbarkeit am Markt erreichen. Es gibt etliche Titel auf dem Markt, aber nur die wenigsten schaffen es wahrgenommen zu werden.

Als junger Verlag hat man erstmal nur die Online-Kanäle zur Verbreitung der Publikationen. Wie schafft man sich jetzt zusätzliche Optionen? Wie kommt das Buch in den Sortimentsbuchhandel?

Man muss dafür kämpfen. Zuerst muss dafür gesorgt werden, dass über die Bücher gesprochen wird. Hohe Verkaufszahlen in den Online-Shops geben eine Verhandlungsgrundlage für den Buchhandel. Erst dann macht es Sinn, mit den Buchhandlungen Kontakt aufzunehmen. Wenn man etwas in der Hand hat!

Die Teilnahme an Messen, thematisch passende Lesungen für die Autoren und eine hohe Sichtbarkeit auf allen relevanten Plattformen sind der erste Schritt. Mein Marketing konzentriert sich schon vor Erscheinen der Werke darauf.

Was habe/mache ich konkret?

Online-Shop um die Bücher hierüber zu verkaufen. Die Verteilung in allen Online-Shops, wobei das zum Standard gehört, den jeder Verleger heutzutage hat. Dadurch werden sie immer noch nicht sichtbar, sind halt nur »kaufbar«.

Nehmen wir den Arbeitstitel das Turnier, um euch ein Beispiel zu geben. Der Titel erscheint zur Buchmesse im nächsten Oktober.

Vorankündigung zum September. Parallel wird der produzierte Trailer in den Online Shops, mit Verweis auf den Titel verfügbar sein. Teilung des Videos über alle Social Media Kanäle. Aktive Bewerbung mit gesponserten Anzeigen. Vorabbesprechung des Titels durch Blogger und Testleser.

Pressemitteilungen zum Buch. Redigiert und professionell. Kontaktaufnahme zu thematisch passenden Redaktionen. Spezielle Werbung auf diversen Shops, damit der Titel sichtbar gemacht wird. Bemühung um ehrliche Rezensionen zum Buch. Fan-Pakete über den Shop. Akquise von Lesungen. Postkartenaktionen (Auswahl der Zielgruppe, Coverbild des Titels, auf der Rückseite Bestellmöglichkeit und Link zum Trailer). Infos über den Autor oder die Autorin. Private Infos, wenn es sich um ein Pseudonym handelt, die Geschichte dahinter, ohne es preiszugeben (bei Sean war es eine Ausnahme, weil es bereits gelüftet ist).

Durch die hohe Sichtbarkeit, Prozesse der Wahrnehmung generieren, um daraus bestenfalls einen Bestellvorgang auszulösen. Gewinnspielaktionen, Outtakes zum Buch (Szenen, die nicht mehr vorhanden sind, aber trotzdem interessant ohne zu spoilern).

Events zu thematisch passenden Genre-Gruppen und vieles mehr. Meiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und doch habe ich nur ein Ziel, den »Buchhandel«. Erst dann ist es für mich ein richtiger Erfolg, weil so der größte Teil einer Lesergruppe erreicht werden kann. Und weil ich im kleinen Rahmen nachhaltig etwas für das haptische Buch tue. Ein Buch muss man fühlen können, nicht nur die Figuren darin entwickeln ein Leben, sondern das Buch selbst auch.

Ihr seht schon, viel Arbeit in den nächsten Monaten und Jahren, aber ich glaube so hat man eine bessere Vorstellung, was dahinter steckt. Ich lasse euch natürlich an allen wichtigen Dingen, sowohl den Erfolgen (was hat funktioniert), als auch den Misserfolgen (was muss ich besser machen) teilhaben.

Freue mich auf eine spannende und herausfordernde Zeit mit euch.

Der Waldhardt Verlag distanziert sich als „echter Verlag“ zu 100% von jeglichen Druckkostenzuschussverlagen

(c) Waldhardt Verlag

(c) Waldhardt Verlag

Da die Thematik in den letzten Jahren und Monaten stetig zugenommen hat, eine wichtige Information für alle Autoren und Schriftsteller. Wie jeder andere seriöse Verlag auch distanziert sich der Waldhardt Verlag von allen Druckkostenzuschuss-Anbietern.
Projekte im Waldhardt Verlag werden direkt von der Verlegerin zu 100% finanziert. Dies gilt für alle Manuskripte, die ich in mein Verlagsprogramm aufnehme und realisiere. Ohne jegliche Kostenbeteiligung der Autorenschaft. Neben den üblichen Verlagsleistungen wie Korrektorat, Lektorat, Buchcover, Layout und Buchsatz gehört ein umfangreiches Marketing dazu, damit die Publikation eine hohe Sichtbarkeit am Markt erreicht.
Um das langfristig zu gewährleisten, werden pro Jahr »nur« zwischen 5-10 Buchprojekte realisiert. Diese sind von hoher Qualität und erhalten neben einer professionellen Gestaltung auch intensive Marketingmaßnahmen.
Dafür stehe ich mit meinem Namen.
Melanie Waldhardt, Oktober 2014

Meine Lektorin ist glücklicherweise nicht meine Freundin

In letzter Zeit erlebe ich es häufig gerade im Self Publishing Bereich, dass Lektoren und Autoren innige Freundschaften pflegen. Das ist nicht Sinn der Sache. Ein kritischer Blick auf die entstandenen Werke fällt so immer schwerer, oder würden Sie Ihrer Freundin ins Gesicht sagen, wie schrecklich Sie ihre neue Frisur finden? Vielleicht würden Sie das tun, aber mit Sicherheit blumig und verschleiert, um ihr nicht weh zu tun.  Ich nehme mir ja gerade aus dem Grunde ein Lektorat, um inhaltliche Fehler und Probleme mit der Logik auszumerzen. Wenn mein Lektor oder meine Lektorin einen gesunden Abstand zu meinen Autoren und mir hat, umso bessere Werke springen dann letztlich fürs Publikum heraus.

© Syda Productions - Fotolia.com

© Syda Productions – Fotolia.com

 

Also pflege ich es mit all meinen Dienstleistern partnerschaftlich zusammenzuarbeiten, aber eine beste Freundin suche ich in dieser Riege nicht. Die habe ich nämlich schon! Vielmehr geht es mir um eine kritische Hinterfragung der eingereichten Manuskripte. Immerhin möchte ich dieser nachhaltig am Markt platzieren und nicht nur kurzfristig eine kleine Lawine lostreten, weil ich gemocht werde. Davon kann ich mir nämlich nichts kaufen. Ich will meine Autoren und mich langfristig am Puls der Zeit wiederfinden.

Durch meinen letzten Aufruf konnte ich viele Autoren und Schriftsteller dazu animieren mir teile ihrer Manuskripte einzureichen. Damit bin ich nun einige Zeit beschäftigt. Alles was für mich relevant erscheint, geht nach einer ersten groben Prüfung durch mich direkt ans Lektorat. Sind es also doch Freunde von mir, die einen so kompetenten Service anbieten? Mitnichten, es handelt sich um qualifizierte Dienstleister, die mir eine zusätzliche Einschätzung geben. Diese wird von mir bezahlt, wie bei anderen Verlagen auch. Dadurch verringere ich meine Fehlinvestitionen. Das Geld ist also gut angelegt.

 

 

Verlagsgründung – Rezensionen

Waldhardt Verlag

Waldhardt Verlag

Große Plattform für das Buchmarketing hat sich nun auf meine Anfrage gemeldet. Die Kosten pro Titel für die Promotion erfahren. Hört sich für mich sehr spannend an. Gerade weil der Verlag in Gründung natürlich noch wenige Anhänger hat. Das werde ich nach einer Auswertung der bisher rezensierten Titel machen. Dafür werde ich den ganzen Samstag benötigen.

Das ist ein echter Mehrwert, da es echte Meinungen der Leser wiederspiegelt.
Ich mache damit nach Veröffentlichung der Bücher somit Step 3 vor Step 2.

Wenn man meine Leistung mit der von diversen Buchdruckern vergleicht, wo der Autor alles selber machen muss, damit er überhaupt etwas verkauft, sehe ich ein zusätzliches Alleinstellungsmerkmal meines Verlages.

Ihr seht schon, ich gehe aus der Sicht einer Vertriebsleiterin an den Verlag heran, nicht aus der Sicht einer Autorin. Das ist ein signifikanter Unterschied.

Vermarktungskanäle

Hier mal meine Denkansätze für alle, die ebenfalls ein Business haben bzw. sich auch im Aufbau befinden.

In den Jahren meiner Selbständigkeit habe ich für mich festgestellt, dass es wichtig ist, sich mehrere Kanäle für die Vermarktung der Produkte bzw. Dienstleistungen zu suchen. Hier bei Facebook verläuft oft vieles im Sande (meine persönliche Beobachtung). Es werden Gruppen gegründet, wo „alle“ Mitglieder selbst darauf aus sind Gewinne zu erzielen, es geht also nie um konkrete Handlungsweisen, sondern immer nur um den Absatz von Produkten oder Dienstleistungen. Natürlich kann dies nicht nachhaltig funktionieren.

Ich bin seit 2007 bei Xing (das ist eine geschäftliche Plattform). War anfänglich sehr aktiv in diversen Gruppen und konnte damals darüber auch relevante und interessante Kontakte für mich generieren, sowie vieles lernen, von dem ich damals noch keine Ahnung hatte. Heutzutage nutze ich Xing kaum noch, erhalte aber täglich Anfragen, leider hauptsächlich von für mich nicht verwertbaren Kontakten, ich habe keine Zeit dazu mich in jeden einzelnen Kontakt einzuspüren (ob er später mal relevant werden könnte…). Deshalb reagiere ich hier nur, wenn ich eine konkrete Anfrage bekomme (detailliert, was will Person XY von mir). Das hat sich bewert für mich.

In meiner Tätigkeit als Personalberaterin oder Personalvermittlerin ,wie auch immer man das nennen mag, bin ich damals sehr strukturiert vorgegangen. Ich habe mir bewusst eine bestimmte Zielgruppe gesucht mit der ich schon Berührungspunkte hatte. Spezialisierung war hier sehr wichtig, der Markt hätte mich sonst nicht akzeptiert. Es kommt also immer ein wenig auf das Business an, welches man anstrebt, ob man sich spezialisiert oder nicht.

Hier bei Facebook hab ich ein wirklich großes Netzwerk aufgebaut. Ich bin dem Anschein nach privat hier. Auf meiner persönlichen Seite ist das auch so, aber im Nachgang (aus den persönlichen Kontakte werden Menschen mit denen man telefoniert usw.) habe ich hier viele sinnvolle Kontakte kennengelernt. Viele Menschen die mich inspiriert haben, Facebooker die ich unterstützt habe und umgekehrt. In erster Linie dient mir die Plattform zum direkten Austausch. Durch mein stets klares Verhalten, entsteht in meinem Gegenüber aber auch ein Bild von mir. Von meinen Ansichten weiche ich, genau wie im „echten“ Leben nur selten ab. Bin berechnbar und einschätzbar, wichtig für nachhaltige Kontakte.